Wie beim Sprechen wird Gesang durch das Zusammenwirken der beiden Stimmbänder im Kehlkopf und den Ansatzräumen erzeugt. Zahlreiche Muskeln bewirken eine wechselnde Spannung der Stimmlippen.
Für die Höhe der Stimme (Stimmlage) sind in erster Linie die Länge der Stimmbänder und deren Schwingungsverhalten verantwortlich. So haben Kinder zunächst eine sehr hohe Stimme, die mit dem Wachstum der Stimmbänder sinkt.
STIMMBILDUNG
Im geschichtlichen Verlauf der Gesangspädagogik sind verschiedenste Methoden zur Gesangsausbildung entstanden. Jede Methode setzt eigene Schwerpunkte und wendet verschiedene Wege an, um die beschriebenen Ziele zu erreichen.
Die Anwendbarkeit verschiedener Modelle ist von der individuellen Disposition des Sängers, seinem Leistungsstand, dem Alter, der Einstellung zum Singen und anderen Faktoren abhängig. Eine allgemeingültige Methode zum Erreichen der perfekten Stimme gibt es daher nicht.
Als Funktionale Stimmbildung wird die Richtung der Gesangsbildung bezeichnet, die ihre Schüler über die physischen Zusammenhänge der Stimme und des Körpers aufklärt. Die Stimmbildner gehen von den biologischen Gegebenheiten der Stimme aus, um deren Entwicklung zu fördern.
Eine Gesangsausbildung erfordert vom Schüler Selbstdisziplin wie jeder andere Instrumentalunterricht auch. Um das Gelernte nicht zu vergessen, ist regelmäßige Übung nötig. Sie stärkt das Selbstbewusstsein und den Kontakt zu den eigenen Gefühlen, da die Muskulatur direkt auf emotional verursachte Körperspannungen reagieren soll.